Heute habe ich Zeit.
Zeit?
Was heißt das?
Zeit?
Heute ist morgen schließlich schon gestern.
Gestern war gestern heute und heute morgen.
Morgen ist morgen heute.
Gestern, heute und morgen sind eins: Zeit.
Zeit, die ist und im selben Moment bereits war.
Zeit, die im Moment ihres Seins bereits Vergangenheit ist.
Zeit, die alles bestimmt, ohne selbst bestimmbar zu sein.
Weil sie ist und war im selben Augenblick und damit eigentlich ein Nullum ist.
Nicht real, nicht existent und trotzdem so allgegenwärtig.
So mächtig.
So definiert undefinierbar.
So kostbar.
Und so relativ.
Sekunden, die zu Stunden werden können.
Und Tage, die in Sekundenschnelle vorüberziehen.
Zeit – Anfang und Ende – alles und nichts.
Und wir mittendrin.
Gefangen in allem und nichts.
Gefangene der Zeit.
Abhängige der Zeit.
In der wir leben.
Und mit der wir leben.
Leben wir dann überhaupt?
Wenn Zeit alles ist – auch für uns.
Und nichts – auch für uns.
Wenn unsere LebensZeit genauso alles ist und nichts?
Macht uns das nicht ebenfalls zu einem Nullum?
Der Unendlichkeit?
Wer weiß – die Frage beschäftigt mich nicht erst seit gestern und heute habe ich Zeit, mich mit ihr zu befassen.
Quasi eine ZeitGemäße Aufgabe in schwierigen Zeiten, für deren Beantwortung vielleicht nie die rechte Zeit war, ist oder sein wird.
Wer weiß?
Das wird die Zeit zeigen – oder auch nicht.
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