Es im Charakter des Herrn Unvermögen liegt,

dass er stets danach „lechzt“, dass er positive Bestätigung von außen kriegt –

egal, was er hat getan oder zustande gebracht.

Doch auch gelobt hat er selten gelacht

seit ich ihn kenne.

Darum nenne

ich ihn den „unzufrieden Perfektionist‘,“

der selbst bei tausend gegebenen Prozent noch mit sich „am Hadern“ ist,

weil dieses und jenes vielleicht besser gewesen wäre, wenn …

Ich wirklich keinen zweiten Menschen kenn‘,

dessen Name daher passender als Synonym für sein Wesen steht,

als der des Herr Unvermögen, der seinen eigenen Erfolg, sein Können so konsequent herunterspielt.

Der macht sich perfekt in allem selber klein,

wie es fiele keinem anderen im Traume ein.

Sein Unvermögen, auf sich und seine Leistungen stolz zu sein, ist für ihn dabei das eigentliche Problem.

Wodurch er nicht bemerkt, stets sich und seinem Glück selbst im Wege zu steh‘ n.

Darum versuche ich mit meinem Gedicht,

ihm den Spiegel vors Gesicht

oder besser vor die Nase zu halten,

seine Selbstwahrnehmung umzugestalten

und ihm zu zeigen,

dass sich alle anderen vor ihm und seinem Universaltalent verneigen.

Ich hoffe, dass er dadurch endlich versteht,

dass er stets viel zu hart mit sich selbst ins Gericht geht.

Und dass das größte Unvermögen eines Menschen darin liegt,

dass er sich selbst nicht sieht und liebt.

Wenn mir das tatsächlich gelingt,

es Herrn Unvermögen hoffentlich endlich Zufriedenheit bringt .

Wäre schön, könnte er hierdurch seinen wahren Wert entdecken

und seine Energie vermehrt ins Glücklichsein anstatt in unnötige, unerreichbare Perfektion zu stecken.


Alle auf dieser und den folgenden Seiten verwendeten Texte und Fotografien sind urheberrechtlich geschützt. Solltest Du diese oder Teile hiervon verwenden wollen, wende Dich bitte an die Autorin – anja@gezittert-gereimt.de – ein Text von Anja Allmanritter, Koblenz