Unfassbar. Da liegt er, direkt vor mir,
regelrecht auf mich wartend, vor meiner Tür:
Der rote Faden in meinem Leben.
Dabei dachte ich, es würde ihn gar nicht geben.
Ich habe ihn so lange erfolglos gesucht,
mehr als einmal seinetwegen lamentiert und geflucht,
weil ich dachte, er fehle mir ganz allein.
Während alle um mich herum könnten sicher sein,
wohin der korrekte Lebensweg sie führt,
weil sie auf ihren roten Lebensfaden gestoßen sind und auf ihn längst gehört
haben.
Dabei lag mein Lebensfaden
anscheinend die ganze Zeit unentdeckt hier,
direkt sichtbar in mir –
vor meiner versteckten SeelenTür.
Einfach so hier.
In mir selbst, ich habe ihn nur übersehen.
Weil ich nicht bereit war, ehrlich mit mir selbst und meinen Ängsten, Wünschen und Sehnsüchten umzugehen.
Doch jetzt, wo ich mich wage endlich ehrlich mit mir, meinen Stärken und Schwächen, offen umzugehen,
jetzt endlich kann auch ich meinen roten LebensFaden sehen.
Dabei stelle ich erstaunt fest,
dass dieser mich tatsächlich selbst meine Lebensrichtung wählen lässt.
Er gibt mir gar nichts vor – weder Richtung noch Weg.
Stattdessen leg‘
ich ihn wie eine Spur vor mich hin,
weil in Wahrheit ich selbst der Spinner dieses feinen Fädchens auf dem unberechenbaren Spinnrad des Schicksals bin.
Alle auf dieser und den folgenden Seiten verwendeten Texte und Fotografien sind urheberrechtlich geschützt. Solltest Du diese oder Teile hiervon verwenden wollen, wende Dich bitte an die Autorin – anja@gezittert-gereimt.de – ein Text von Anja Allmanritter, Koblenz